DORIS MAYER
BROKKOLITEST
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DER BROKKOLITEST #1 EIN ZIRKELTRAINING ZU COOLNESSFAKTOR UND GENDERTAUGLICHKEIT

2007, Performance in Zusammenarbeit mit schall und rauch agency im_flieger, WUK, im Rahmen von crossbreeds (Tanz/Performance/Neue Medien)

DER BROKKOLITEST ist eine Performance, in der die Bildsprache im öffentlichen Raum auf genderbezogene Inhalte untersucht wird. Im Rahmen eines Zirkeltrainings testet das Publikum Coolnessfaktor und Gendertauglichkeit. Es wird durch Zufallsprinzip in 4 Gruppen geteilt und durchläuft 4 interaktive Stationen. Wie bei jedem Zirkeltraining wird die Reaktion auf die jeweilige Station durch Pulsmessen ermittelt. Während der Performance köchelt eine Hühnersuppe im Raum, die als Abschluss an die TeilnehmerInnen ausgegeben wird. Die vier Stationen des Zirkeltrainings:

PIKTOGRAMME
Piktogramme begegnen uns als Abbildung von Frauen und Männern auf Straßenschildern, Toiletten und in der U-Bahn. In der Performance erscheinen sie in Lebensgröße und geben den TeilnehmerInnen die Gelegenheit, im Gegenlicht ihre eigenen Umrisse mit den Piktogrammen zu vergleichen. JedeR kann ihr/sein Erscheinungsbild mittels Accessoires verändern und ein eigenes, neues Piktogramm entwerfen.

TAGESZEITUNGEN
In welchem Gender-Outfit präsentieren sich die österreichischen Tageszeitungen? Und welche Bilder von Frauen und Männern zeigen sie tatsächlich? Die BesucherInnen blättern in einer Tageszeitung des Performancetages und werden um ihre Einschätzung gebeten: Wie hoch ist der Bildanteil von Frauen und Männern? Wie werden Frauen und Männer in den Bildern dargestellt? Anschließend kann das Publikum seine Einschätzung mit einer Darstellung der tatsächlichen Menge des Bildmaterials ebendieser Zeitung vergleichen.

TV – STATION
JedeR TeilnehmerIn schreibt einen Nachrichtentext. Diese Texte werden wenig später sowohl von einer Sprecherin als auch von einem Sprecher im Fernsehen gelesen. Ändert sich die Rezeption der Texte durch die Tatsache, dass diese von einem Mann bzw. von einer Frau gelesen werden?

U-BAHN
Vier U-Bahnsitze laden zu einem Experiment ein. Eine Lautsprecherstimme fordert die TeilnehmerInnen auf, Körperhaltungen auszuprobieren und zu variieren. Dabei werden weiblich und männlich konnotierte Körperhaltungen getestet. In unmittelbarer Nähe zu dieser Station wird das Video „Sitzen“ projiziert, das die Frage auf einer weiteren Ebene beleuchtet. Gezeigt werden die drei Performerinnen, die sich mit dem Thema Körperhaltung, Macht und Raum auseinandersetzen.

HÜHNERSUPPE
Als Abschluss wird an die BesucherInnen Hühnersuppe ausgeschenkt. Eine Speise, die stärkt und Substanz aufbaut und z.B. nach der Geburt, während der Menstruation, bei besonderer Belastung oder nach einem Zirkeltraining gereicht werden kann.